Ritterorden

j

Die ORDO MILITIA CHRISTI HIEROSOLYMITAN, abgekürzt OMCH, steht in der Tradition des portugiesischen Christusordens. In den OMCH können verheiratete und ledige Männer, Frauen und Jugendliche, die gültig getauft und gefirmt sind, eintreten. Rechtsträger der Bruderschaft ist die ORDO MILITIA CHRISTI HIEROSOLYMITAN.

Ordensschrein mit Tempelritter
Christusorden mit Saulheimer Pfarrer

In einer Zeit, in der die Werte des christlichen Abendlandes von Zerfall gezeichnet sind, setzt sich unsere Gemeinschaft für die Erhaltung der christlichen Weltanschauung, durch ritterliche Tugenden im täglichen Leben ein, d.h. wir wollen die kämpferischen Überlieferungen unserer Ordensvorfahren aufgreifen und mit den Waffen des Geistes für den christlichen Glauben kämpfen, da Gegner des Glaubens, gerade in unserer heutigen Zeit, in einem nie da gewesenen Ausmaß aktiv werden. Unsere Aufgabe sehen wir in der aktiven Mitarbeit in den Pfarrgemeinden und sonstigen kirchlichen Einrichtungen, in der Unterstützung der Pfarrer und der pastoralen Mitarbeiter bei der Bewältigung der Alltagsarbeit durch Beratung und aktivem Mitwirken, im unerschrockenem Entgegentreten gegen Angriffe der Medien gegen Kirche und Papst durch die unterschiedlichsten Arten der Gegendarstellungen und durch richtigstellende Information.

Weiteres Ziel ist, unser Leben auf Gott hin auszurichten, dies geschieht insbesondere im täglichen Gebet, in der Schriftlesung und Meditation sowie in der Feier des Gottesdienstes und dem Empfang der heiligen Sakramente.

Unsere Bruderschaft will eine lebendige Gemeinschaft von Gleichgesinnten sein, um die Tradition des Christusorden mit allen Kräften und Fähigkeiten in unsere geistliche und brüderliche Gemeinschaft einzubringen, sie mitzutragen und auch von ihr getragen zu werden. Unser Wahlspruch lautet: NON NOBIS, DOMINE NON NOBIS, SED NOMINI TUO DA GLORIAM.

Die Gründung des portugiesischen Staates begann während der Zeit der Reconquista (Rückeroberung) im 8. Jahrhundert in Asturien. Im Gefolge der Königin von Leon, einer Prinzessin von Burgund, kam eine Gruppe burgundischer Ritter, zu denen Graf Heinrich gehörte, in das heutige Portugal. Er heiratete die Tochter des Königs von Leon und betrieb als Herrscher über das Land zwischen Minho und Tejo die Loslösung aus dem Reichsverband Leon und Kastilien. Das erreichte sein Sohn Alfonso Henriques (Heinrich von Burgund) 1128 in der Schlacht bei Guimaraes. Alfonso Henriques wurde 1143 als König von Portugal in Gegenwart des päpstlichen Legaten anerkannt.
Dennoch gingen die Kämpfe gegen die Araber weiter. Erst 1147 konnte Lissabon mit Hilfe niederdeutscher und französischer Kreuzfahrer rückerobert werden.
Der Papst Alexander III. erkannte 1179 Alfonso Henriques den Titel eines Königs zu und ehrte ihn, der „so große Gebiete dem Staat der Kirche öffnete“.
1185 starb Alfonso Henriques und hinterließ ein in harten Kämpfen gefestigtes Land. In Nordportugal wurden zahlreiche germanische Franken und Gabierer angesiedelt. In den fast menschenleeren Gebieten im Alentejo konnten sich christliche Ritter niederlassen.

Der portugiesische Staat entstand in der Zeit der Kreuzzüge. Einen wesentlichen Anteil beim Aufbau der Monarchie, der Befreiung des Landes von den Arabern und seiner Nutzbarmachung erhielt der Staat durch die christlichen Ritterorden.

Das waren:
– Der 1118 von Hugo de Payens gegründete Templerorden, der 1160 eine Burg, nördlich von Lissabon in Tomar erhielt.
– 1162 wurde der Avisorden gegründet, dessen Großmeister Dom Joao als König Joao I. 1385 der Begründer der Dynastie Avis wurde.
– Zwei weitere Orden aus jener Zeit sind die Hospitalritter und der Orden de Santiago de la Espada.

Der historische Templerorden, genannt die „arme Ritterschaft Christi vom Tempel Salomons“, der älteste der drei großen Ritterorden aus jener Zeit, wurde 1312 durch die tragischen Ereignisse von Papst Clemens V. aufgelöst.

Durch die unbestrittene, militärische Fähigkeit im harten Überlebenskampf der Reconquista gegen die drohende Gefahr der Mauren war die Lage des Templerordens in Spanien und Portugal gänzlich anders als im übrigen Europa. Nach dem eine Reformierung des Templerordens durch den Heiligen Stuhl scheiterte, stiftete der portugiesische König Dionysius den Christusorden. Der gesamte templerische Besitz in Portugal wurde dem neuen Christusorden übertragen. Nachfolger von Papst Clemens V. auf dem apostolischen Stuhl wurde der tatkräftige Johannes XXII. Er bestätigte bereits 1317 die Umwandlung der Ritter vom Tempel in „Christusorden“. Schon zwei Jahre später, 1319, wurde der Christusorden durch die Bulle „ad ea ex quibus“ mit großzügigen, päpstlichen Privilegien ausgestattet, gleichen Umfanges, wie es ursprünglich dem Templerorden zugestanden war. Ihr Hauptquartier hatten die Ritter anfangs in Castro Marim, ab 1366 in der mächtigen Hauptburg des früheren Templerordens in Tomar. Sie hieß nun Convento de Christo.

Der erste Großmeister des Christusordens war Joao Lourenc aus Monsaraz. Der Großmeister war für die weltliche Leitung zuständig, die geistliche Führung lag bei dem Großprior. Der Abt des Zisterzienserklosters von Alcobaca nahm im Namen des Papstes dem Großmeister den Treueid ab.

Einer seiner Großmeister war der Portugiese Prinz Heinrich der Seefahrer; er unternahm ab 1415 verschiedene Entdeckungs- und Missionsreisen an der Westküste von Afrika bis nach Guinea. Durch seine Verdienste übertrug Papst Calixtus III. dem Christusorden 1456 die geistliche Jurisdiktion über diese neuen Besitzungen in Afrika und Asien. Nach der Besitznahme der brasilianischen Küste durch Portugal im Jahre 1500 konnte der Christusorden auch hier bald Fuss fassen. Bereits 50 Jahre später hatte der Orden mit ca. 450 Komtureien den Höhepunkt seiner Ausbreitung erreicht. Seit Beginn des 15. Jahrhunderts wurde der Großmeister überwiegend von Mitgliedern des portugiesischen Königshauses gestellt. Im Jahre 1551 übertrug Papst Julius III. endgültig der portugiesischen Krone dieses Amt. In der Folgezeit erwies sich diese Entscheidung als falsch. Die enge Verknüpfung des Ordens mit der portugiesischen Monarchie und dem Hl. Stuhl löste im 17 Jhdt. heftige Differenzen aus, die dazu führten, dass der Christusorden 1797 säkularisiert wurde, aber in gewandelter Form bis heute fortbesteht.

CONTRA INIMICOS FIDEI ET PACIS PRO DEFENSIONE CHRISTIANORUM

Weg zur Kirche
Karmeliterkloster Würzburg
Magistralritter-Urkunde
Gregorianissche Gesänge mit Chorale Augustiniense