Ritterschänke

Tafeln wie im Mittelalter …

Die historische Ritterschänke in Saulheim ist die Verlängerung der Grundstücksgrenze über den Mühlbach hinweg zu dem ehemaligen Schloß der Freiherren von Dienheim.

Im Jahr 1970 wurde bei Fundamentarbeiten auf dem Grundstück der Ritterschänke ein altes Schwert und eine Kupfermünze mit dem verwitterten Bild eines Ritters gefunden.

Kupfermünze
Schwert

Geschichte des Ritter Hundt

Jeder in Saulheim kennt ihn – doch kaum einer kann seine Geschichte erzählen. Die meisten wissen, dass Ritter Hundt sehr gerne Wein getrunken hat, auch sehr gerne in rauen Mengen. Doch da hört die Geschichte für die meisten schon auf. Gesungen wird das Lied vom Ritter Hundt bei besonderen Anlässen trotzdem. Jetzt ist es an der Zeit, das Geschichtswissen aufzufrischen. Die Saulheimer hatten in ihrem Dorf viele ehrenwerte Ritter, doch der trinkfreudigste muss ihnen am sympathischsten gewesen sein. Oder zumindest ist er ihnen in Erinnerung geblieben. Die erste urkundliche Nennung eines „Hundts von Sowelheim“ geht auf eine Urkunde von 1311 zurück. Um 1500 muss es allerdings gewesen sein, als der denkwürdigste Hundt alle unter den Tisch trank. Wau wau? Was soll dieses Gebell im Lied? Also mit dem „besten Freund des Menschen“ hat der Ritter absolut gar nichts zu tun. Der Name soll von der germanischen „Hundertschaft“ stammen. Eine Hundertschaft , das waren hundert wehrfähige Männer, die zum „Hundsding“ (heute: Thing) eilten, also zum Gericht. Der Vorsteher dieser Körperschaft soll „Hund“ genannt worden sein. Das erklärt den Namen.

Die Hundts breiten sich aus

Ritter, die sich nach ihrem Wohnort nennen, in diesem Fall „de Sowelnheim“, „von Saulheim“, gibt es schon zu Beginn des 12. Jahrhunderts. Diese Ritter stehen als Kleinadel in den Diensten der Erzbischöfe von Mainz oder des Hochadels. Um 1300 sind aus dem Geschlecht derer „von Saulheim“ sechs adelige Familien entstanden – darunter das Geschlecht Hundt. Alle sechs konnten sich im 14. Jahrhundert als reichsfreie Ritter zu einer Ganerbschaft zusammen schließen. Bei dieser dürfen die sogenannten Ganerben nur gemeinsam über das Familienvermögen, also in der Regel Grundbesitz, verfügen. Der Sinn davon: Ein wichtiges Familiengut wie eine Burg konnte so ungeteilt erhalten bleiben. Im Laufe des 14. und 15. Jahrhunderts dehnte sich die ritterliche Familie Hundt aus. Als leitende Gerichtsherren agierten sie in Nieder-Saulheim, Waldalgesheim, Nierstein und Schweppenhausen bei Stromberg. Die Familie Hundt übernahm weiterhin wichtige Ämter und heiratete sich in größere adelige Familien wie die Sponheimer oder die Sickinger ein. Ein Beweis dafür, dass die Hundte auch in Alzey und in Oppenheim waren, liefert das Burgmannenverzeichnis von 1471. Darin lässt sich ein Eintrag mit deren Namen finden. Auch in Lörzweiler ist das Wappen der Familie in der Michaelskirche zu finden, denn im 16. Jahrhundert wurden die Hundte mit dem Ort belehnt. Zwischen 1550 und 1650 übernahmen die Männer sehr hohe Ämter. 1581 verließ beispielsweise Christoph Hundt von Saulheim das Domkapitel in Mainz, um fürstlich-speyerischer Oberamtmann zu werden. Dessen Söhne nehmen später wichtige Ämter in Mainz, Speyer und Würzburg ein. Noch 200 Jahre lang gibt es das Geschlecht der Hundte, die durch deren kichliche Tätigkeit und dem damit verbundenen Zölibat ausstarben. Der letzte Hundt, der in Mainz eingesetzt wurde, hieß Adolf von Saulheim. Dieser stiftete einen Marienaltar an den Dom, der heute in der vorletzten Kapelle des nördlichen Seitenschiffs steht. Fachkundige wissen: Gemeint ist der „Saulheimer Altar“. Um 1660 wurde ein Johann Adolf Hundt von Saulheim Oberstleutnant von Kurmainz und Kommandant der Festung Königstein. Hundert Jahre später starb der letzte Hundt als Domprobst zu Fulda. Seit 1987 gibt es die Statue des Ritter Hundt im Ortskern von Saulheim, der repräsentiert damit ein ganzes Adelsgeschlecht. Doch nicht nur das. Er steht heute vielmehr für prämierte Weine und Sekte, die aus den Gemarkungen Nieder- und Ober-Saulheims kommen. Bei der Ritter Hundt-Weinkerb und der Ober-Saulheimer Kerb erscheint Ritter Hundt zur Eröffnung in ritterlichem Gewand hoch zu Pferd. Außerdem erinnert die Ritter-Hundt-Straße an ihn. Und nicht zuletzt die historische Ritter-Schenke in der Mainzer Straße in Saulheim. Prost!!
Adventssingen
Öffnung des Reliktenschreins
Sangesfreunde die Heildweilers
Mit Vollblutaraber Mesum vor Komturei
Kelleraufgang
Spinnradvorführung in der Ritterschänke
Gartenansicht
Weinkeller
Geburtstagsfeier

Ritter-Menü

Begrüßungstrunk mit Kräuterwein

5-gängiges Rittermahl nach Burgfrauenart

Ein jeder lasse sich vorlegen und esse soviel bis er nicht mehr kann…

Zwischendurch: Weinprobe, Drehleiermusik, Unterhaltung

Winzervesper

Steinofenbrot mit Käse und Schinken

Getränke: Wein, Wasser, Traubensaft, Mulsum, Hypocras sind im Menü enthalten.